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Seit
heute ist die wir.ag Gesellschafter geworden. Die Aktion Mensch
unterstützt unser Projekt finanziell innerhalb der Stiftung
"Die Gesellschafter" und die wir.ag ist ihre größten
Geldsorgen auf einen Schlag los! Ein riesen Stein fiel uns vom
Herzen, als wir heute diese Nachricht erhalten haben. Trotzdem
mußte die wir.ag heute ihr normales Tagespensum schaffen.
Heute morgen waren wir zu Gast in der BauWohnberatung in Mühlburg.
Das
Anliegen:
Wohnen im Alter müßte
eigentlich alle Menschen interessieren, doch sobald das Wort "Senioren" oder
"ältere Semester" fällt, schalten viele gleich
ab, da sie ja noch nicht dazu gehören oder nicht dazu gehören
wollen. Ältere Menschen fühlen sich meistens noch nicht
alt und wollen in ihrem Leben noch Ziele erreichen. Altsein wird
mit Sterben und Tod assoziiert und diese Begriffe werden in unserer
jugendvernarrten Welt fast tabuisiert. Wie also diese Gruppe ansprechen,
die dem eigenem Verfallsdatum näherrückt, was aber
nicht ausgesprochen werden darf?
Es gibt viele Begriffe, die dieses Lebensalter euphemistisch umschreiben:
50+, der Herbst des Lebens, die 3. Lebenszeit. Unsere heutige Aufgabe
war es diese Gruppe anzusprechen und unter ihnen das Thema "Wohnen
im Alter" bekannter zu machen.
Unsere Gedanken & Überlegungen:
Gar keine leichte Aufgabe,
wie wir sehr schnell gemerkt haben. Allerdings sind uns sehr schnell
Ähnlichkeiten dieses neuen Wohntyps zu unserer eigenen studentischen
Wohnsituation aufgefallen. Das BauWohnprojekt will vereinfacht gesagt
"Alten-WGs" bauen. Ein loser Zusammenschluß von im
Prinzip "wild-fremden" Menschen, die nebeneinerander in der
eigenen Wohnparzelle wohnen, die Einrichtungen wie Gemeinschaftsräume
oder (neben einer eigenen Küche) eine große Küche plus
Aufenthaltsraum ("Wohnzimmer") teilen, die sich gegenseitig unterstützen,
wenn Not am Mann ist und die gemeinsame Unternehmungen planen. Jeder
kann sich nach eigenem Gusto an der Gemeinschaft beteiligen und profitiert
von dem sozialen Netzwerk, das sich um ihn herum spinnt. Alleinsein
im Alter gehört somit zur Vergangenheit.
Ausgangspunkt unserer heutigen Arbeit war, dass alle heute alten Menschen
auch einmal jung gewesen sein müssen. Meist verdrängt man
die lästige Pubertät, aber die Studienzeit oder der Augenblick,
in dem man die elterlichen Wände endlich verläßt, assoziieren
die meisten Menschen mit Freiheit, Selbstbestimmung und vielen neuen
Freundschaften und tollen Kontakten. Ähnlich ist es im Alter,
wenn die gewohnten Verpflichtungen von Kindern und Beruf wegfallen. Ältere
Menschen sollen in diesem neuen Lebensabschnitt ihre neugewonnene Freiheit
und damit einhergehende Selbstbestimmung wahrnehmen.
Das
Ergebnis:
Nachdem wir alle 40-65 jährigen Mitarbeiter und Professoren unserer
Schule zusammengetrommelt hatten (die alle sehr begeistert von der
Idee der "Alten-WG" waren) und ein Fotoshoting veranstalteten,
wo wir unsere "Models" baten ihren jugendlichen Elan von
vor 30 Jahren zu entstauben und zu reinkarnieren, verpaßten wir
diesen Bildern freche Aussprüche,
wie wir sie von uns und unseren Mitstudenten kennen. Alle Sprüche
drehen sich um das WG-Leben und was damit zusammenhängt. Das
anziehende an dem Wohnprojekt "Alten-WG" ist, das es verloren
gegangene Freiheitsgefühle
weckt. Ältere Menschen können diese spannende Aufbruchsphase
noch einmal neu erleben, aber diesmal auf leichtsinnige Fehler verzichten
und alles richtig machen, was aber keine Garatie dafür ist, die üblichen
WG-Probleme wie unerledigten Abwasch, zu laute Musik, leere Portemonnaies
und Liebeskummer immer zu umgehen.
Die
Regel des Tages:
Wir finden eine Lösung die einfach und genial ist. Die wir.ag geht spätestens um 19 h, die gute Laune bleibt. |