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HARALD H. AUS KARLSRUHE
KINDERN VON SUCHTKRANKEN HALT GEBEN | ZURÜCK ZUR ÜBERSICHT

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Das heutige Thema "Kindern von Suchtkranken Halt geben" wurde uns von Harald H. nähergebracht. Er engagiert sich im "Familien Club", einer Selbsthilfegruppe, deren grundlegende Idee ursprünglich in Italien entwickelt wurde. Die meisten Selbsthilfe-Angebote in Deutschland, richten sich immer an eine bestimmte Personengruppe – entweder nur an suchtkranke Männer, oder nur an Frauen oder nur an die Kinder. Dabei ist es gerade im Zusammenhang mit dem Thema Sucht sehr wichtig die ganze Familienstruktur wahrzunehmen und auch das Umfeld des Suchtkranken miteinzubeziehen. Deshalb können die Angebote des Familien-Club alle zusammen wahrnehmen; es wird mit den suchtkranken Eltern gleichermaßen wie mit den Kindern gearbeitet. Dass es nicht immer leicht ist, alle Beteiligten zusammen an einen Tisch zu kriegen, liegt auf der Hand. Harald H. weiß jedoch, dass sich die Arbeit für jedes einzelne Kind gelohnt hat, das über den Familien Club Hilfe empfangen konnte.

Im Interview berichtete uns Harald H. eindringlich, wie schwerwiegend die Alkoholsucht bei vielen Menschen verläuft. Da er selbst eine heftige Suchtkarriere hinter sich hat und nun seit fast zehn Jahren trocken ist, waren seine Schilderungen nicht nur von seiner Arbeit im Familien Club geprägt, sondern besonders stark von seinen eigenen Erfahrungen mit der Volksdroge. Mit schonungsloser Offenheit erzählte er uns, wie Menschen mit Alkohol ihr Leben zerstören, bis sie keinerlei Verantwortung mehr für ihre Lebensaufgaben übernehmen können und im Prinzip im Elend verenden. Wenn man ihn so erlebt, wie er heute vor uns saß – lebendig, sehr selbstreflektiert und mit gesundem Aussehen, kann man sich nur schwer vorstellen, dass dies derselbe Mensch ist, der in seinen schlimmsten Zeiten einen ganzen Kasten Bier pro Tag gebraucht hat, um "den Motor am Laufen zu halten", wie er es nannte.

Das Anliegen:
Besonders die Kinder von Suchtkranken leiden: emotional, körperlich, geistig und psychisch. Mit 50-80% Wahrscheinlichkeit werden sie später selbst suchtkrank. In vielen Familien mit Suchtkranken, wird die Sucht totgeschwiegen. Das Schweigen zu brechen, ist also die Hauptaufgabe des Familien Clubs. Die Brisanz und das Außmaß an Krassheit des Themas, spornten uns an, auch in der grafischen Umsetzung eine deutliche Sprache zu sprechen.

Unsere Gedanken & Überlegungen:
Nachdem wir sehr viele verschiedene und spannende Ansätze durchgedacht hatten, haben wir uns für zwei Plakatmotive entschieden, die die Betroffenheit der Kinder verdeutlichen. "Kinder sind abhängig von ihren Eltern." und "Schluck es nicht runter. Sprich es aus." sind die zwei Headlines dazu.

Das Ergebnis:
Die Vorderseite des Plakats wirkt von weitem wie eine Werbung aus den 20er-Jahre. Süßlich und weich. Eine Mutter gibt ihrem Baby das Fläschchen – in diesem Fall eine Bierflasche. Das zweite Motiv zeigt einen kleinen Jungen, der vor einem riesigen Berg leerer Bierflaschen steht, einem Scherbenhaufen. "Mein Erbe" ist darüber zu lesen. Das Foto der leeren Bierflaschen, hat die wir.ag schon vor ein paar Wochen zufällig auf einem der Karlsruher Schrottplätze aufgenommen. Deshalb: Immer schön alles fotografieren, was jemals interessant sein könnte ... Man weiß nie, wofür man es gebrauchen kann.

Die Regel des Tages:
Lassen wir uns von uns selbst überraschen! Die wir.ag soll nicht nach dem Motto gestalten: Wir können ebenso gute Lösungen finden, wie konventionelle Werbeagenturen. Wir.ag soll heißen: Wir wagen experimentelles Design, auch wenn wir damit die Kunden und Betrachter nicht nur aufrütteln, sondern möglicherweise sogar vor den Kopf stoßen. Wenn jemand unseren Ansatz zunächst nicht versteht und nicht toll findet, mag uns das das höchste Lob sein. Die Bestätigungsfalle ist tückisch.

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UNTERSTÜTZT WIRD DAS PROJEKT UNTER ANDEREM VON:
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KULTURAMT .
SPECIALMACHINE
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INKA
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