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MATTHIAS B. AUS KARLSRUHE
GEIZ IST UNGEIL | ZURÜCK ZUR ÜBERSICHT

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Unter dem Motto "Geiz ist ungeil" fand unser heutiges Gespräch mit Matthias B. statt. Jung und gutverdienend legt er besonderen Wert darauf, die eigenen Kaufentscheidungen bewusst zu treffen. So bevorzugt er kleine, inhabergeführte Geschäfte und nimmt sich sogar manchmal extra einen Tag Urlaub für genussvolles Einkaufen und das Entdecken neuer kleiner Läden. Ihn stört, dass viele Menschen immer nur dem "Billig! Billig!", also dem Ruf der Discounter folgen, sogar diejenigen die es sich leisten könnten, Qualität zu kaufen. Discounter machen mit ihrem übersteigerten Wachstumsdruck und mit ihren Dumpingpreisen den Markt kaputt, meint Matthias. Große Shopping Malls lassen alle Städte gleich aussehen – ein unpersönliches Einkaufserlebnis von der Stange. Schlimmer jedoch ist der daraus resultierende Teufelskreis: Je mehr Menschen immer nur das Billigste kaufen, desto mehr Menschen verlieren ihre Arbeitsplätze und sind infolgedessen gezwungen, nur das Billigste zu kaufen. Matthias unterstützt also bewusst die kleinen Läden in Karlsruhe und erzählte uns schwärmerisch von der tollen Qualität, die man teilweise vorfindet, gerade im Bereich der Lebensmittel. Diese kleinen Läden sind für ihn wie Austern, die sich manchmal an ganz unvermuteten Ecken der Stadt auftun und ihre Perlen darbieten. So gibt es beispielsweise viele kleine Bäckereien oder Metzgereien, die für ihre Produkte noch ganz selbstverständlich Rohstoffe und Zutaten aus der Region verwenden. Lieferungen von Gammelfleisch-Großproduzenten sind in den dortigen Regalen garantiert nicht zu finden. Für Matthias geht es also nicht nur um angemessene Preise, sondern auch um gute Qualität. Auch beim Thema Bio Produkte vertritt er eine klare Linie: Er bevorzugt das Angebot aus der Region und verzichtet im Winter lieber ganz auf Tomaten, als Bio-Tomaten aus Ägypten zu kaufen. Besonders unsinnig ist es natürlich, wenn Produkte aus einem anderen Teil der Welt eingeflogen werden, die zur selben Zeit in Hülle und Fülle vor der eigenen Haustüre wachsen. Matthias kauft auch gerne bei Landwirten ein, die ihre Produkte auf dem Wochenmarkt anbieten. Es muss für ihn nicht immer Bio sein; wichtig ist ihm, dass nachfragt werden kann, wer hinter den Produkten steht und unter welchen Bedingungen sie wachsen oder produziert werden.

Das Anliegen:
Kauft weniger Müll! Warum nehmen es Kunden bei den Discountern in Kauf, wenn ein Produkt nicht lange hält? Wäre es nicht auf Dauer billiger und besser, gleich Qualität zu kaufen, wenn man es sich leisten kann? Matthias möchte also vorallem Menschen in der Altersklasse der 25-35-Jährigen mit einem ähnlich guten Verdienst dazu motivieren, ebenfalls bewusster Einzukaufen.

Unsere Gedanken & Überlegungen:
Wir führten Matthias Gedankengänge fort und gingen soweit, uns vorzustellen, dass die Menschen, die mit gefüllten Einkaufswägen aus den Discountern kommen, eigentlich nicht nur Verpackungsmüll, sondern auch „Inhaltsmüll“ im Einkaufswagen haben. Deswegen haben wir gleich Kontakt mit dem Karlsruher Amt für Abfallwirtschaft aufgenommen und sind mit zwei Müllmännern und einem Müllauto bei Aldi vorgefahren. Vor dem Discounter haben wir uns dann einen gut gefüllten Einkaufswagen von glücklichen Konsumenten geschnappt, die gerade im Begriff waren den erstandenen "Müll" in den Kofferraum zu laden, und haben mit den Müllmännern ein kleines Foto-Shooting gemacht. Vielen Dank an Giovanni R. und Ali für die tolle Hilfe (Ihr seid spitze!) – natürlich auch an das AfA Karlsruhe für die Genehmigung.

Das Ergebnis:
Wir gestalteten den A3 Bogen heute wie eine Sonntagszeitung – vorne Text und Fotos von kleinen, inhabergeführten Karlsruher Läden, hinten eine ganzseitige Anzeige im Look von Lidl, Aldi, Walmart und Co. Außerdem findet man einen Stadtplan, auf dem einige der kleinen Geschäfte, die uns Matthias beschrieben hat, eingezeichnet sind.

Die Regel des Tages:
Die Regel bleibt die gleiche wie gestern, da wir gestern absolut nicht dazu gekommen sind, sie umzusetzen: Pünktlich zum Anpfiff der zweiten Halbzeit, nehmen wir uns heute fünf Minuten Zeit, um die erste Halbzeit – also die vergangenen 4 Wochen – Revue passieren zu lassen.

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UNTERSTÜTZT WIRD DAS PROJEKT UNTER ANDEREM VON:
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KULTURAMT .
SPECIALMACHINE
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INKA
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