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BRITTA B. AUS KARLSRUHE
HILFE FÜR PSYCHISCH KRANKE | ZURÜCK ZUR ÜBERSICHT

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Montag morgen 9 h. Es ist grau, neblig und irgdenwie gar nicht mehr sommerlich, als die wir.ag frisch ausgeruht vom Wochenende zum Verein Schiller 33 e.V. aufbricht. Der Verein bietet psychisch Kranken und deren Angehörigen Raum für Austausch, gemeinsames Kochen, Beratung und vieles mehr. In der Schillerstraße 33, welche unweit der Psychiatrie des Städtischen Klinikums gelegen ist, befinden sich die schönen Räumlichkeiten des Vereins. Veronika B., Gründerin des Vereins und selbst seit Jahren als Angehörige betroffen, stellt diese Räumlichkeiten zur Verfügung. Auch in den restlichen Wohungen des Hauses gibt es mehrere WGs, in denen psychisch kranke Menschen wohnen.
Beim Interview, was mehr einem gemütlichen gemeinsamen Frühstück ähnelte, stehen Britta B. und Veronika B. als engagierte Nicht-Betroffene und Edgar G. als Betroffener für unsere Fragen bereit. Im Lauf des Gesprächs wird die Runde auch noch erweitert – Petra M., ebenfalls eine Betroffene, schneit herein und peppt die Diskussion mit ihren frei von der Leber weg geäußerten Bemerkungen auf.

Das Anliegen:
Im Gespräch erfahren wir, dass viele „Normalos“ um psychisch Kranke immer noch einen großen Bogen machen – Veronika B. sprach sogar von Stigmatisierung. Immer noch hält sich das Vorurteil, dass psychisch Kranke eine Gefährdung für die Allgemeinheit darstellen – tatsächlich gibt es unter den psychisch Kranken im Durchschnitt nicht mehr Verbrecher als im Rest der Gesellschaft.
Der Verein sucht dringend noch mehr Mitarbeiter, die sich in ihrer Freizeit sinnvoll beschäftigen wollen. Psychisch Kranke sind meist sensibler und weniger belastbar als andere Menschen und in Krisen- und Stresssituationen, also unter Druck und dauerhafter Belastung, treten die Symptome dann irgendwann zutage. Wir können sehr viel von den psychisch Kranken lernen, betonte Britta B. im Gespräch, weil diese im ganz normalen Wahnsinn unserer Leistungsgesellschaft einfach nicht mitmachen können und ihr leben ruhiger und gelassener Leben müssen. Die Menschen, die zum Schiller 33 e.V. kommen, sind meist schon durch die Mühlen der Therapien und Kliniken gegangen und sind soweit stabilisiert, dass sie gelernt haben mit ihrer Krankheit und den möglicherweise notwendigen Medikamenten umzugehen. Die Krankheitsbilder reichen von manisch-depressiv bis zur Schizophrenie.

Unsere Gedanken & Überlegungen:
Was machen, wenn man nichts mehr machen kann? Menschen, die psychisch krank sind, haben es schwer, nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden. Dass die Krankheit die Menschen ein Leben lang begleiten wird und nur schubweise mal leichter mal schwieriger zu lenken ist, kann sowohl die Angehörigen als auch die Betroffenen stark belasten. Deswegen ist mehr Toleranz und ein liebevollerer Umgang mit den Kranken gefordert. Die Uhren der psychisch Kranken ticken anders – oft wollen sie kein Programm, sondern einfach nur zusammen sein, reden und bspw. miteinander Kaffee- und Kuchen genießen.

Das Ergebnis:
Um dem ganz normalen Wahnsinn und dem irrsinnigen Lebenstempo, mit welchem wir Normalos durch unseren Alltag steuern, etwas entgegenzusetzen, baten wir Edgar G. kurzerhand, im Schaukelstuhl auf einen Zebra-Streifen Platz zu nehmen. Vielen Dank an die geduldigen Autofahrer, die das Foto-Shooting mit einem Lächeln erduldeten. Weitere Motive, die wir umsetzten, sind von Sprüchen wie „nicht mehr alle Tassen im Schrank haben“ und „alles unter einen Hut bringen“ inspiriert. Die Bilder stellen die Frage, ob nicht wir, die sich vom immer schnelleren Lauf der Welt so sehr hetzen lassen, die eigentlich Verrückten sind bzw. ob ein bisschen Verrücktheit unser aller Leben nicht ein wenig bunter machen würde: „We’re never gonna survive unless we get a little crazy.“

Die Regel des Tages:
Die wir.ag kommt auf einen grünen Zweig und versucht für den Rest der Woche darauf zu bleiben, d.h. schnelle, gute Entscheidungen treffen. Das hat heute ganz gut funktioniert. Die Götter waren uns gnädig und Edgar spontan zum Foto-Shooting zur Stelle.

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UNTERSTÜTZT WIRD DAS PROJEKT UNTER ANDEREM VON:
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KULTURAMT .
SPECIALMACHINE
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INKA
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