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Heute
war die wir.ag zu Gast bei dem Architekten David C. in Rüpurr.
Innerhalb einer 5er Männer-WG bewohnt er sein im Jahre 1940
gebautes Haus, das er seit einigen Jahren umbaut und seinen eigenen
energietechnischen Standards anpaßt. Er
selbst ist 73 Jahre alt, kommt ursprünglich aus der Schweiz
und wohnt seit 4 Jahren in Karlsruhe.
Das
Anliegen:
David C.s Anliegen ist
sehr einleuchtend. Täglich benötigen wir soviel Energie,
die entweder aus fossilen Rohstoffen oder aus Atomkraft gewonnen
wird, doch die einzige kostenlose, überall verfügbare
und absolut harmlosteste Energiequelle, die es auf der Welt gibt,
nutzen wir kaum bis gar nicht: die Sonnenenergie. Alles was es
dazu braucht, ist eine Anpassung in der Architektur und eine Rückbesinnung
auf alte Traditionen, z.B. wie traditionelle Bauernhäuser
gebaut sind. Alte Bauernhäuser sind nach Süden ausgerichtet,
d.h. die meisten Fenster zeigen nach Süden, im Norden gibt
es kaum Fenster, dafür steht dort der Misthaufen, der das
Haus vor Kälte schützt und dämmt. Auf der Südseite
gibt es außerdem große Balkone, die im Winter ermöglichen,
dass die flachen Sonnenstrahlen weit in die Zimmer hereinreichen,
im Sommer aber die steilen Strahlen der Sommerhitze drausenhalten.
Unter dem Wohnzimmer befand sich meistens der Kuhstahl, der
Wärme abstrahlt. Nachts wurden die Fensterläden geschlossen,
um die Wärme innen zu halten. In
so einer Weise gebaut, brauchte dieses Bauernhaus im Winter nur
noch einen kleinen Ofen, um das ganze Haus zu erwärmen. David
C. hat schon in den 80er Jahren Häuser gebaut die fast ganz
Heizenergie-autark waren. Diesen Sommer hat er ein Sonnenhaus auf
dem Karlsruher Marktplatz aufgebaut, das keine herkömmliche
Heizung braucht, sondern nur durch Sonnenenergie erwärmt wird,
das keinen Wasseranschluß braucht, da es das Regenwasser
vom Dach sammelt und filtert, und das seinen Storm durch Solarzellen
am Dach selber erzeugt. Gebaut ist dieses Haus aus Holzlatten und
Strohballen, was es damit leicht transportierbar und sehr kostengünstig
macht.
Umweltfreundlich, billig, bezahlbar, schadstoffarm, null Nebenkosten...
Nur warum will es keiner kaufen? Und warum wollen die Leute ihre
Häuser nicht zu Sonnenhäusern umrüsten, denn auch
für Altbauten hat David C. einige Punkte, wie man sie zu Sonnenhäusern
umgestalten kann? Lieber über die Ölpreise jammern und
nix machen...
Unsere Gedanken & Überlegungen:
Was liegt näher als
der Sonnenkönig Louis IVX.? Jeder will doch gerne Sonnenkönig
sein und mit so einem autarken und geldsparenden Haus wäre man
genauso unabhängig und reich wie der Sonnenkönig. Nachdem
die wir.ag sich mühsamst
zwei Kronen und einen Reichsapfel vom Staatstheater ausgeliehen hatte,
und versucht hatte, Menschen aus Karlsruher Vororten vor ihren gepflegten
Einfamilienhausanwesen mit eben diesen Kronen zu fotografieren, das
aber kläglichst an der Weigerung der zu Fotografierenden gescheitert
ist, mußten die wir.ag um 17 Uhr noch einmal von vorne anfangen
und sich eine neue Idee ausdenken...
wir.ag, die Zweite: Diesmal nur mit Text, für Bild hatten wir
ja keine Zeit mehr.
Das
Ergebnis:
Heraus kam ein auf A6 gefaltetes Plakat, was auf
der Vorderseite die Problematik thematisiert, dass die Menschen durch
ihre Ölheizungen den Krieg um Nahost anheizen und ihr Geld verheizen.
Auf der Rückseite sind die sieben Hauptthesen von David C. zu
lesen, warum und wieso wir auf Solarenergie umsteigen sollten. Wer
sein Haus nach seinen Prinzipien umbaut, bei dem könnte jeder
Tag ein Sonn(en)tag zu Hause sein, damit Karlsruhe wirklich zur Sonnenstadt
wird.
Die
Regel des Tages:
DOUBLE SPEED – Einfache Geschwindigkeit
reicht nicht mehr aus! |