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WIR GESAMTLISTE IMPRESSUM
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ALEXANDRA S. UND SUSANNE S. AUS KARLSRUHE
KARLSRUHER TAFEL E.V. | ZURÜCK ZUR ÜBERSICHT

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Nachdem wir heute früh ziemliche Startschwierigkeiten hatten – das Auto war von Kleintransportern eingeparkt – erschienen wir zum Interview mit dem Verein Karlsruher Tafel e.V. mit 30 minütiger Verspätung. Die Karlsruher Tafel sammelt Lebensmittel und gibt sie an Bedürftige weiter. Damit unterstützt sie Menschen, die am Rande des Existenzminimums leben müssen. Jeden Dienstag- und Freitagvormittag findet die kostenlose Lebensmittelausgabe in der Rheinstraße 58 in Mühlburg statt. Die Tafel beliefert aber auch soziale Einrichtungen. Als wir endlich in der Rheinstraße ankamen, war dort schon viel los: Geschäftiges Treiben im Laden und eine lange Schlange von Bedürftigen wartete vor dem Laden – ein Bild, welches uns bis dahin eher aus Filmen über die Nach- und Kriegszeit oder die DDR bekannt war. Durch mehrere schmale Gänge vollgepackt mit Kisten, Kartons und Lebensmitteln schlängelten wir uns durch zum kleinen Büro der Tafel, wo wir uns mit Susanne S. und Alexandra S. über die Ziele des Vereins unterhielten.

Das Anliegen:
Gegründet wurde die Tafel schon vor ca. 10 Jahren. Nachdem das amerikanische Vorbild in Deutschland bekannt wurde und nachdem in Hamburg und Berlin schon Tafeln eingerichtet worden waren, beschloss Alexandra S. ihren alten Beruf aufzugeben und in Karlsruhe eine Tafel zu gründen. Was ganz klein begann, ist heute eine nicht mehr wegzudenkende Institution, in der sich 58 ehrenamtliche Mitarbeiter engagieren. Trotz dieser hohen Zahl an Mitwirkenden sucht die Tafel noch mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Fahrerinnen und Fahrer für das Einsammeln und Verteilen von Lebensmitteln und für die Ausgabe der Lebensmittel in der Rheinstraße in Mühlburg. Die Armut in Deutschland wächst, gleichzeitig werden die Reichen immer reicher. Dass soviele Lebensmittel in den Geschäften und Märkten gleich nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums weggeschmissen werden und dass es immer mehr Menschen gibt, die sich keine frischen Lebensmittel wie Obst, Milchprodukte und Brot mehr leisten können, ist dabei ein grundlegender Gedanke der Tafelvereine. Für uns ist es normal, dass wir immer alles haben können und die Regale voll sind. Ist ein Produkt im Supermarkt mal ausverkauft, sind wir schnell genervt. Was hinter den Kulissen passiert, wieviel also weggeschmissen werden muss, damit für uns die Illusion der allzeitigen Verfügbarkeit aller Produkte erhalten bleibt, bleibt dem Konsumenten meist verborgen.

Unsere Gedanken & Überlegungen:
Der ganze Verein hinterließ bei uns – trotz der sehr einleuchtenden Ziele – einen etwas zweischneidigen Eindruck. Sehr pragmatisch, sehr rationell und sehr praktisch scheint es dort zuzugehen. Über die Jahre scheint die Komponente des Austauschs mit den Bedürftigen immer mehr weggefallen zu sein. Vielleicht weil der Verein immer mehr Leute versorgen wollte und musste. Es gibt auch nur wenige Bedürftige, die im Verein mitarbeiten können, so dass der Eindruck von einer starken Zwei-Klassen-Einteilung entseht: Auf der einen Seite die Mitarbeiter und auf der anderen Seite die Bedürftigen, die meist wegen Sprachproblemem oder sonstigen Einschränkungen nicht als Mitarbeiter in Frage kommen. Wir finden das schade und fragen uns, ob es nicht auch Aufgabe eines solchen Vereins ist, die Leute zu integrieren – vielleicht sind wir diesbezüglich aber auch ein bisschen zu idealistisch.

Das Ergebnis:
Um an die Ideale zu appelieren und Menschen zum Engagement für die Tafel zu bewegen, haben wir uns einen bekannten Weltverbesserer der Geschichte zum Vorbild genommen: Robin Hood – der „Umverteiler“ schlechthin. Was er den Reichen nahm, gab er den Armen. Wir erstellten ein Plakat, auf dem eine moderne „Robine“ Hood bei der Arbeit zu sehen ist: Beim „Abholen“ der Lebensmittel im Supermarkt, beim Transport auf Motorrad und mit dem Auto und beim Ausgeben der Lebensmittel an Bedürftige. Vielen Dank an den CAP Markt Karlsruhe und die Leute von Kais Pizza, die uns das Foto-Shooting erlaubten und mitmachten. Ganz nebenbei konnten wir so einen alten Kindheitstraum der wir.ag realisieren: Einmal Robin Hood sein. „Robin, wir waren schon immer Fans von Dir!“ Eine Hälfte der wir.ag war als Kind fest davon überzeugt, später beruflich Führungen im Robin Hood Museum in Nottingham zu machen – an Grafik-Design wurde damals noch kein Gedanke verschwendet.

Die Regel des Tages:
Heute gab es keine Regel – dafür umso mehr gute Stimmung.

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UNTERSTÜTZT WIRD DAS PROJEKT UNTER ANDEREM VON:
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KULTURAMT .
SPECIALMACHINE
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INKA
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