|
|
Mit dem Thema Veganismus hatte sich die wir.ag ja schon mal in Woche 3 beschäftigt. Nun kam heute nochmal die verschärfte Version.
Das
Anliegen:
Achim S. ist Veganer.
Er will eine vegane Gesellschaft etablieren und verhindern, dass
Tieren Leid von Menschen zugefügt wird. Achim S. würde
diesen Satz auch schon korrigieren, denn seiner Ansicht nach sind
Menschen auch Tiere. Nach ihm müßte dieser Satz so lauten:
Er will verhindern, dass nicht-menschlichen Tieren Leid von menschlichen
Tieren zugefügt wird. Um seine Ansichten deutlich zu machen,
spricht er anstelle von Fleisch von Tierleichen. Der Honig wird
zum Bienenerbrochenen, Milch wird zum Drüsensekret, Tofu wird
zum Leichenimitat, Wurst wird zu Leichen in Tierdärmen, Haustiere
werden zu Tiersklaven und Qualzüchtungen.
Und seine Forderung ist, dass Menschenrechte zu Tierrechten werden.
Unseren Veganern vom 1. September ging es vorallem um Gewaltfreiheit
und der Vermeidung von Leiden. Bei ihnen war jedes vermiedene Leiden
lobenswert. Achim S. bezeichnet Vegetarier jedoch so: "Vegetarier
sind Mörder".
Auf seiner Webseite www.veganismus.de kann
man auch lesen, dass selbst Veganismus, der nicht aus ethischen,
sondern aus z.B. gesundheitlichen Gründen praktiziert wird,
verwerflich sei.
Achim S. befaßt sich mit Fragen wie, was soll man
mit Eiern (nach seiner Nomenclatur: Vogelmenstruations-Produkt)
von befreiten Hühnern
machen? Soll man sie wegwerfen? Oder darf man sie unter Umständen
an Nicht-Veganer weitergeben? Dabei muß aber sicher gestellt
sein, dass diese Nicht-Veganer dem Veganismus allgemein nicht schaden.
Apropos befreite Hühner: Achim S. hält das Einbrechen
in Hühnerfarmen und das Stehlen von Hühnern für
seine Pflicht im Kampf gegen die Tiermörder. In 50 Jahren
würden Nicht-Veganer schon sehen, dass er Recht habe.
Er vergleicht sich gerne mit Widerstandskämpfern aus der Nazi-Zeit.
Während des Interviews kamen viele Aussagen wie diese: "Wir
sollten Tiere so behandeln, wie wir Behinderte oder Komapatienten
behandeln." Was soll man davon halten? Wie wir.ag war etwas
ratlos. Um sich ein eigenes Bild zu machen kann man oben genannte
Webseite gerne besuchen.
Definition Veganismus: "Lebensweise, bei der der Konsum aller Tierprodukte
abgelehnt wird. Neben der Ernährung betrifft
dies z.B. auch Kleidung und andere Gebrauchsgegenstände aus
Haut und anderen Tierprodukten (Seide, Perlen, Tierwolle usw.). "Ablehnung
von Tierprodukten" ist nicht ganz exakt, da es sich zum einem
auch bei freiwillig gespendeten Transplantationsorganen sowie
Körperflüssigkeiten (Transfusionsblut, Muttermilch,
Sperma, Speichel usw.) um Tierprodukte handelt, die aber dennoch
vegan sind, und außerdem ethische und pragmatische Dilemmata
("Vermeidung des Vermeidbaren"), Vorsatz, Fahrlässigkeit
usw. zu berücksichtigen sind, ebenso wie tierversuchsgetestete
Stoffe, auch wenn diese kein einziges Molekül einer Laborratte
enthalten, und nichtmaterielle "Produkte" wie "Haustier"haltung,
Zurschaustellung von Tieren (Tierkämpfe, Zirkusse,
Zoos) usw. Zur Vereinfachung der Kommunikation sollte der Begriff
nur in diesem Sinn verwendet werden."
Unsere Gedanken & Überlegungen:
Bei uns kam sein Anliegen
so an: Um eine gute Sache durchzusetzen operiert er mit Horrorbildern,
Ekel und Abscheu, anstelle in den Menschen die Liebe und das Verständnis
zu den Tieren zu wecken. Wir finden, Veganismus ist an sich eine tolle
Sache, aber Achim S. sollte sich in seinem Kampf lieber Mitstreiter
suchen, als diese zu vergraulen. Wir kamen heute leider nur stockend
voran. Es hat leider nicht wirklich Spaß gemacht das Thema zu
bearbeiten. Die wir.ag fühlte sich in ein ideologisches Korsett
gespannt und wirklich freie Gedanken und Ideen wollten nicht aufkommen.
Da das Interview so krass verlief, haben wir wenigstens versucht das
Thema auch krass umsetzen, allerdings nicht mit Achim S.s Mitteln,
sondern mit unseren eigenen Mitteln. Achim S. war außerdem der
einzige Weltverbesserer, der uns Auflagen bei der Umsetzung gestellt
hatte: Wir durften keine tierischen Produkte bei der Umsetzung seines
Anliegens benutzen und nur eine Digitalkamera einsetzen,
weil Filmmaterial Gelantine (Tierleichenknochen-Material?) enthält.
Das
Ergebnis:
Wenn wir schon keine Tiere killen dürften, dann doch wenigstens einen Kürbis. Kürbise haben keine Gefühle und Pflanzen hängen ja sowieso nur rum und machen nix. Sagt zumindest Achim S. Also, hat die wir.ag ein Gemüsemassaker angerichtet und abgelichtet.
PS.: Die wir.ag ist natürlich überhaupt nicht der Meinung das Pflanzen nur rumhängen und nichts machen. Wer Interesse an dem Thema hat sollte sich die DVD "The private life of plants" von David Attenborough besorgen. Pflanzen haben zwar kein Gehirn und keine Nervenbahnen, doch wie kommt es, dass sie Überlebensstrategien entwickeln, ihre Fortpflanzung sichern, Symbiosen mit anderen Pflanzen oder Tieren entwickeln können und sich gegenseitig bekämpfen können? Mit Hilfe von Zeitrafferaufnahmen macht Attenborough das alles sichtbar.
Die
Regel des Tages:
Kommt noch. |