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MARTIN B. AUS MANNHEIM
INTERNATIONALE MORALKRITERIEN | ZURÜCK ZUR ÜBERSICHT

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Erst um 10 Uhr führten wir heute das Telefoninterview mit dem Welteverbesserer des Tages, Prof. Dr. Martin B. aus Mannheim. Wir waren neugierig auf seine Ausführungen und freuten uns, dass er noch spontan bei unserem Projekt mitmachte. Sein Forschungsgebiet ist die Neuropsychologie, also die Interaktion von psychotherapeutischen und neurobiologischen Prozessen. Gegenstand der Neuropsychologie, einem Teilgebiet der Psychologie, sind die „höheren Hirnleistungen“ wie Wahrnehmung, Kognition, Sprache, Emotion und Bewusstsein und ihre neurophysiologischen Grundlagen. Wir waren gespannt, inwiefern dieses Wissen auch Martin B.s Anliegen beeinflusst hat.

Das Anliegen:
Martin B. wünscht sich die Etablierung von moralischen Leitlinien, die – unabhängig von religiösen Vorstellungen – international anerkannt werden sollten. Warum ihm dies so wichtig ist, erklärte er folgendermaßen: Bei den Menschen ist inzwischen eine Kluft entstanden zwischen der emotionalen Kompetenz und der Handlungskompetenz. Einfacher ausgedrückt: Unsere emotionalen Reaktionen folgen noch immer archaischen Reaktionsmustern, die aus der Steinzeit stammen. Im Gegensatz dazu steht der sehr hohe technische Standard, über den wir verfügen. Dieser führt vermehrt dazu, dass der Mensch weitreichende Entscheidungen treffen muss, deren Auswirkungen er nicht mehr direkt zu spüren bekommt und die ihn emotional kalt lassen. Unsere Handlungskompetenz ist also hochmodern, wohingegen unsere emotionalen Reaktionen bei der Steinzeit stehen geblieben sind. Deshalb lassen uns viele der modernen Probelme innerlich unberührt, obwohl es eigentlich Grund genug gäbe, auf die Barrikaden zu gehen. Martin B. meint, der Mensch revoltiert nur bei fast physisch spürbarer Unterdrückung. Die eigentlichen Kriege seien heutzutage jedoch unsichtbar und nicht direkt spürbar, nämlich die der globalisierten Wirtschaftsprozesse. Der Irakkrieg und andere Konflikte seien nur Stellvertreter-Kriege, die vom eigentlichen Kriegschauplatz ablenken sollen. Das eigentliche Schlachtfeld habe sich schon längst in einen virtuellen Bereich verschoben, wo internationale Wirtschaftsmächte mithilfe von Kapitalverschiebungen über das Leben oder das Sterben ganzer Regionen entscheiden. Da dies für unseren auf den Sinnen beruhenden emotionalen Apparat nicht wahrnehmbar ist, reagieren wir darauf nicht emotional. Ohne sensorische Wahrnehmung keine Emotion und ohne Emotion fehlt uns auch ein starker Handlungsimpuls. Die entfesselte Ökonomiekraft, die außer Rand und Band geraten sei, muss durch die Politik wieder an die Leine gelegt werden, in Form von Gesetzen, die eine Rückbindung des Kapitals an eine politische Ebene garantieren. Wie kriegen wir eine globalisierte und international verbindliche Exekutive und Legislative?

Unsere Gedanken & Überlegungen:
Mit diesem Wissen ausgerüstet, machten wir uns ans Werk. Wir wollten zwei Aspekte aus dem Gespräch visuell darstellen: Einmal die Wirtschaftsmacht als Kriegsmacht, d.h. Geld ist die Armee von heute. Und zum anderen die Thematik der Kluft zwischen unseren emotionalen Reaktionen und unserer Handlungskompetenz.

Das Ergebnis:
Ein doppelseitiges A3 Plakat. Auf der einen Seite mit Dollarscheinen bedruckt, aus denen der Umriss eines Soldaten herausgeschnitten ist. Dies ist wie bei einem Camouflage-Muster jedoch erst bei sehr Genauem Hinschauen zu erkennen. Die andere Seite des DinA3-Formats zeigt drei alltägliche Situationen, in welchen ein Mensch erregt aufschreit, obwohl eigentlich kein offensichtlicher Grund dazu besteht. „Reg’ Dich doch mal über abstrakte Dinge auf!“, lautet unsere Aufforderung zu diesem Bild. Die Idee beruht auf Martin B.s Anmerkung, dass der heutige Mensch eigentlich emotionale Zusatzqualifikationen bräuchte, die ihn pseudo-emotional auf Dinge reagieren lassen, die unsichtbar, abstrakt und damit sensorisch nicht wahrnehmbar sind. Beispiele hierfür: Die atomare Gefahr, also Radioaktivität oder die internationalen Kapitalverschiebungen. All diese Bedrohungen sind real und unsichtbar zugleich und diese sollten uns genauso wie sensorisch spürbare Probleme zum Aufschreien bringen.

Die Regel des Tages:
Wachsam sein und keine Moralpredigten halten!

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UNTERSTÜTZT WIRD DAS PROJEKT UNTER ANDEREM VON:
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KULTURAMT .
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